Telepathie nennt sich die Fähigkeit, mittels Kraft der Gedanken Worte, Bilder, Emotionen übertragen zu können. Das ist keineswegs Hokuspokus, Telepathie funktioniert, wenn Sender und Empfänger grundsätzlich daran glauben – und das tun viele. Denn: Wer hat es nicht schon erlebt, beispielsweise an jemand zu denken, der in dem Moment anruft? Wissenschaftliche Beweise für Telepathie gibt es bislang noch nicht, sie basiert auf Empirik. Wie sage ich gern frei nach Goethe: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als sich die meisten wohl vorstellen können.
Erinnern Sie sich, liebe Leser, wir sprachen schon drüber: Es ist das Wort, das etwas erschafft (das steht bekanntlich bereits in der Bibel). Warum also sollte dies nur im realen Dialog am Telefon oder bei einem Treffen, nicht aber telepathisch vonstattengehen? Nicht nur bei Anti- oder Zauberworten heißt es, das Wort ist es, das überzeugt, wenn das Gefühl damit korrespondiert. Deswegen ist weniger wichtig, was Sie sagen, sondern welche Worte Sie verwenden und wie diese gesprochen werden. Kongruente Botschaften korrespondieren mit der Schwingung der Liebe, wenn diese Ihrer Grundhaltung als Sender entspricht. Das gilt telepathisch auch für Ihre Gedanken.
Da stellt sich die Frage: Entspricht alles, was ich sage, höre, fühle, dem, was ich bin? Basiert das, was ich fühle, tue, denke, auf der Angst oder auf der Liebe? Das ist die Schlüsselfrage. Entspreche ich mir, meinem Sein, meiner Seele? Oder wem sonst, wenn nicht mir? Lebe ich die höchste Möglichkeit meines Seins? Was sind meine Wünsche, Ängste, Hoffnungen, was davon ist selbst-, was ist möglicherweise (noch) fremdbestimmt? Das alles hat mit mentalem Erleben zu tun.
Mentalisten kennen wir längst aus Spielfilmen und Dokumentationen, ebenso wie Medien. Der Mentalismus sieht Handlungen als Ergebnis mentaler Vorgänge. Es geht um Sensitivität, also Feinfühligkeit sich selbst und anderen gegenüber. Ein Medium besitzt die natürliche und/oder erlernte Fähigkeit, eine Verbindung zur geistigen Welt herzustellen und dadurch eine Vielzahl an Licht, Liebe und Informationen erhalten zu können. Dazu gehören Hellhörigkeit, -fühligkeit, -sichtigkeit bis hin zur Fähigkeit, mit Verstorbenen, Engeln, anderen Sternenstaaten direkt zu sprechen (Botschaften zu empfangen und zu übermitteln). So, wie ich sie gelernt habe, basiert diese Methode der Kommunikation auf „CERT“ (Communication, Evidence, Reason, Terminate). Das bedeutet übersetzt: 1. Kommunikation zur geistigen Welt für jemanden (einen Klienten) aufbauen; 2. einen Beweis erbringen, beispielsweise etwas aus dem Leben/Umfeld der Familie des Verstorbenen, mit dem der andere etwas anfangen kann; 3. die Botschaft des Verstorbenen übermitteln; 4. die Sitzung beenden.
Das derartige Übermitteln von Botschaften ist sicher – abgesehen von Spielfilmen und Dokumentationen – für einige ein wenig bekanntes Terrain, aber nahezu jeder hat telepathische Fähigkeiten, auch wenn er kein Medium ist. Selbst die Zeit, die gemeinhin als linear dargestellt wird, kann in unseren Gedanken eine andere Bedeutung bekommen. Denn: Wir alle erschaffen in Gedankenwelten, Tag- oder Nachtträumen neue Realitäten, träumen von Zielen oder Wünschen. Nicht nur bei scheinbar banalen „Bestellungen ans Universum“ wie dem Bestellen eines Parkplatzes, das bei einigen sogar klappt, sondern auch sonst. Gut zu wissen: Nein, da geht es nicht um die Zukunft. Es geht um die Gegenwart, die geschaffen wird, um das JETZT, in dem Wünsche verwirklicht und Träume wahr werden. Denn sonst bleibt die Hoffnung in der Zukunft, der Parkplatz ist nicht frei, wenn wir ankommen, sondern befindet sich in einer Art Dauerwarteschleife. Lassen Sie uns daher mit einem typischen Gedankenfehler aufräumen. Viele denken, wenn sie sich etwas wünschen, könnte es eintreffen, sind gleichzeitig enttäuscht, wenn es nicht eintritt bzw. gar nicht eintreten konnte. Denn der Glaube ans Eintreffen oder die Gegenwartsform des Gedankens fehlte.
Alles im Universum hat eine Entsprechung, alles ist durch Schwingung verbunden, oben wie unten, außen wie innen. Manchen bekannt ist die Schmetterlings-Metapher aus der Chaos-Theorie von Edward N. Lorenz. Sinngemäß drückt sie aus, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings das Wetter am anderen Ende der Welt ändern kann. Ohne auch nur annähernd behaupten zu wollen, dass wir alles sofort schaffen könnten, was wir wollten: Für mich ist vorstellbar, dass wir alle Schöpfer sein können. Wie oft wir das schaffen, hängt wohl von der Frequenz von Schwingung und Zeit ab. Eine hohe Schwingung bedeutet Harmonie im Sprechen, also fließendes Reden aus dem Herzen, so dass andere es verstehen, fühlen, was wir meinen. Wir finden das höchste Glück in der Kommunikation, wenn zwei Menschen in der Lage sind, fließend zu sprechen und sich zu verstehen. Dann gehen wir in Richtung Transzendenz. Ursache und Wirkung sind (egofrei) im Gleichklang. Wenn uns etwas Gutes passiert, dann, weil wir es verursacht haben. Wenn uns etwas Negatives widerfährt, lernen wir, dass wir die Ursache in unserem Denken, die wir vermutlich gesät haben, ab sofort verändern können.
Zurück zur Telepathie. Wie viele Fähigkeiten lässt sich auch diese mit ein bisschen Übung weiterentwickeln, am besten mit einem klaren Geist, einem entspannten Körper und in fittem Zustand. Treffen Sie dazu mit einem Übungspartner eine zeitliche Verabredung für die folgende kleine Übung und bitten Sie den anderen, das Empfangene (Worte, Farben, Bilder, Emotionen etc.) zu notieren. Dazu sitzen Sie in einem Raum Rücken an Rücken – mit Abstand dazwischen – oder Sie machen das Ganze telefonisch. Wichtig ist, dass Sie einen direkten Blickkontakt zueinander vermeiden.
- Schalten Sie Ihr „Gedankenradio“ ab, um der Intuition Raum zu geben. Ihr Gehirn ist normalerweise im Wachzustand ständig auf Empfang. Diesen Gedankenstrom gilt es zu unterbrechen.
- Stellen Sie sich Ihr Gegenüber, das Sie nicht sehen, vor, und senden Sie ihm gedanklich eine Botschaft. Wählen Sie beispielsweise eine klare, einfache Nachricht, also ein positives Wort, einen kurzen Satz, ein angenehmes Gefühl, eine klare Farbe. Notieren Sie Ihre Nachricht oder das Gefühl auf einem Blatt Papier.
- Achten Sie darauf, dass Botschaft und Gefühl übereinstimmend positiv sind, ebenso wie Ihre innere Haltung dazu. Das bedeutet ein Hinfühlen zum anderen.
- Bleiben Sie im Vertrauen, dass die Kommunikation klappt, da ja beide Seiten offen für Telepathie sind.
- Lassen Sie den Partner das Gefühl, Wort oder Bild übermitteln, das er von Ihnen empfangen hat, und lassen Sie ihn das Ganze auf einem Blatt notieren.
- Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse.
- Wechseln Sie sich beim Üben ab und steigern Sie nach und nach den Schwierigkeitsgrad der Übungen.
Hinweis: Vermeiden Sie, die Ergebnisse zu interpretieren, bleiben Sie schlicht beim Erlebten. Das heißt beispielsweise, dass die Farbe Grün einfach als Farbe stehen darf, ohne etwa als Gras gedeutet zu werden. Während die Farbe nämlich für Sie als Symbol für Gras stehen kann, ist es möglich, dass sich das beim Gegenüber anders verhält. Die Botschaft sollte vom Empfänger verstanden werden, der Sender hat sie also klar zu senden.
Sie werden erleben: Indem Sie Ihre Sensitivität trainieren, werden Sie ein besserer Zuhörer und damit ein besserer Telefonpartner – auch für Ihre Kunden.
Mehr zum Thema Sensitivität und wie sich diese entwickeln lässt sowie dazu, wie Sie intuitiv telefonieren und entscheiden, lesen Sie u. a. in meinem Buch Maximale Kundennähe am Telefon.
Foto: Adobe #429221208 Disegno grafico sostegno emotivo. Empatie @Kateryna Kovarzh