Noch im 20. Jahrhundert war es üblich, unverheiratete Frauen mit „Fräulein“ anzusprechen. Aber die Bezeichnung führte leicht zu Missverständnissen: Als „Fräulein“ galt in den 70ern beispielsweise eine Lehrerin, da diese meist unverheiratet war. Außerdem war „Fräulein“ die Bezeichnung für eine Kellnerin oder für das „Fräulein vom Amt“. Mitte der 50er-Jahre konnten in der BRD im amtlichen Verkehr Frauen ab 35 Jahren mit „Frau“ statt „Fräulein“ angeredet werden, wenn sie einen gebührenpflichtigen Antrag stellten. Ab 1972 waren volljährige Frauen als „Frau“ anzureden.
Beispiele für den Sprachwandel gibt es im Laufe der Zeit viele: Aus „Stube“ wurde „Zimmer“, aus „stets“ wurde „immer“, aus „gegrüßt sein“ wurde „gegrüßt werden“. Solche Veränderungen finden meist im Kleinen statt, sind aber dennoch wichtig für unser (Geschäfts-)Leben.
Mehr „trendy“ bitte!
Während vor ein paar Jahren gerne noch Füllwörter eingesetzt wurden, sind diese heute „out“. Hier zwei Beispiele: „Für das am 3. Mai 2012 geführte Telefonat möchte ich mich herzlich bedanken.“ oder „Ich möchte Sie bitten, meine Anfrage zeitnah zu beantworten.“ Moderner klingt heute: „Herzlichen Dank für das Telefonat am 3. Mai.“ und „Bitte melden Sie sich bis <Zeitpunkt>, bis dahin sind die Termine für Sie reserviert.“ Auch das (immer noch) beliebte „hiermit übersende ich Ihnen…“ kann weggelassen werden, denn meist ist die Anlage bzw. der Anlass einer Korrespondenz offensichtlich.
Vermeiden Sie wo es nur geht jede Hätte-Könnte-Dürfte-Würde-Formulierung. Das gilt sowohl für den Schriftverkehr, als auch für das Telefon. Beispiel: „Ich könnte Ihren Auftrag bis zum … erledigen.“ Besser: „Wenn Sie die Termine bis <Zeitpunkt> bestätigen, wird Ihr Auftrag wie besprochenen zuverlässig ausgeführt.“ Oder: „Wir würden uns freuen, Sie bald wieder als zufriedenen Kunden bei uns begrüßen zu dürfen.“ Besser, Zufriedenheit erfragen: „Prima, dass <<Sie sehr zufrieden >> (Wortwahl des Kunden gerne verwenden). Wir sprechen uns wieder am <Zeitpunkt>, wenn Sie vorher Fragen haben, melden Sie sich jederzeit gern.“
Manche streiten inzwischen darüber, ob „zu Händen“ (z. Hd.) noch zeitgemäß ist oder der bloße Name genügt. Fest steht: Es werden noch viele Schreiben mit z. Hd. verschickt, da keiner genau weiß, was jetzt wirklich neu oder besser ist. Diskussionen wie diese erinnern an die Rechtschreibreform. Dabei sollte alles einfacher werden, statt verwirrender.