Das E-Mail-Postfach steht kurz vor dem Überlaufen, ständig klingelt das Telefon und das Smartphone brummt munter vor sich hin: Kommt Ihnen das bekannt vor? Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen gestresst fühlen. Natürlich hat die Digitalisierung auch ihre guten Seiten, doch ständige Erreichbarkeit und die „Always-on“-Mentalität gehören definitiv nicht dazu.
Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB): 46 Prozent der Befragten gaben an, ihre Arbeitsbelastung habe aufgrund der Digitalisierung zugenommen. Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen Befragung von 9.601 abhängig Beschäftigten im Jahr 2016. Für 54 Prozent der Teilnehmer war außerdem klar bemerkbar, dass die Arbeitsmenge gewachsen war; 60 Prozent klagten zudem über Zeitdruck. Von ständigen Unterbrechungen und Störungen berichten 69 Prozent der Befragten.
Natürlich ist es verlockend, direkt mal anzurufen, wenn Sie nach einer Stunde noch keine Antwort auf Ihre E-Mail erhalten haben. Aber Hand aufs Herz: Wie würden Sie sich in der Situation fühlen? Ihr Gegenüber ist schließlich nicht verpflichtet, die ganze Zeit an seinem Schreibtisch zu sitzen – und wird wahrscheinlich noch anderes zu tun haben, als auf der Stelle auf Ihre E-Mail zu antworten. Wenn Sie es eilig haben, bitten Sie um rasche Bearbeitung und nennen einen festen Termin. Dann haben Sie direkt einen sinnvollen Zeitpunkt, um telefonisch nachzufassen, falls die Antwort mal ausbleibt …
Ob Sie es glauben oder nicht: Geschäftsbeziehungen haben schon zu analogen Zeiten funktioniert. Natürlich hat die Kommunikationsdichte enorm zugenommen, seit wir unbegrenzt mailen, whatsappen, skypen und telefonieren können. Aber ist das wirklich nötig? Mein Tipp: Sperren Sie die Zeitfresser und Ablenker aus Ihrem Berufsalltag aus und bündeln Sie Ihre Aufgaben sinnvoll! Legen Sie für sich vier Uhrzeiten pro Tag fest, zu denen Sie Ihre E-Mails und sonstigen Nachrichten checken – dazwischen bleibt das Handy in der Tasche und das Mailprogramm geschlossen. Alles was dringend ist und nicht mehr als fünf Minuten kostet, bearbeiten Sie sofort – die restlichen Nachrichten priorisieren Sie entsprechend und planen die Beantwortung in Ihren Arbeitstag mit ein. Stress und Zeitdruck sind oft hausgemacht – Sie haben es in der Hand!
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